Propst
Albrecht I. von
Rechberg (1461 - 1502 )
Fürstpropst Albrecht
von Rechberg war zum Zeitpunkt
seines Amtsantritts 15 Jahre alt. Sein größter Verdienst
war es, der Sohn des Hans
von Rechberg zu sein. Anscheinend wollte
der Schirmherr der Propstei Ellwangen seinen treu ergebenen Gefolgsmann
für dessen Dienste belohnen, indem er seinen Einfluss auf
die Neubesetzung der Fürstpropstei geltend machte.
5 Jahre lang sollte je ein weltlicher und ein geistlicher
Statthalter die Regierungsgeschäfte besorgen. Sie wurden durch
den Schirmherrn Graf
Ulrich V. von Württemberg bestimmt. Als
weltlichen Statthalter bestellte er den Ritter Hans von Ahelfingen;
als geistlichen Statthalter bestimmte er den Chorherr Ulrich von
Neuneck der jedoch schon 1462 starb. Sein Nachfolger wurde der
Dekan Ulrich von Stein.
Fürstpropst Albrecht von
Rechberg wurde einer der wichtigsten
Räte des Grafen
Ulrich von Württemberg. Bereits im Jahre
1469 also mit 23 Jahren gehörte er zu den Räten.
Während der Regierungszeit des Fürstpropsts Albrecht von
Rechberg erholte sich die Stiftung in finanzieller Hinsicht
ziemlich schnell. Fürstpropst Albrecht von Rechberg war erfolgreich
bemüht, die weit in die Klosterzeit zurückreichende Verschuldung
durch kluge und sparsame Verwaltung und Hofhaltung zu vermindern
und Geld für andere Zwecke aufzubringen. Die durch Brand beschädigte
ehemalige Klosterkirche wurde wiederhergestellt. Die Westvorhalle
durch eine Ummantelung geschlossen. Der Fürstpropst ließ auch
die abgebrannten Klostergebäude wieder herstellen. Im Süden
der Stadt wurde die Wolfgangskirche erstellt.
Durch seine sparsame Verwaltung war es dem Fürstpropst
außerdem möglich im Jahre 1471 die Burg Rötlen
zu erwerben und damit den Besitz des geistlichen Fürstentums
zu mehren.
Im Jahre 1486 errichtete Albrecht von Rechberg in der Stadt
Ellwangen in der Spitalstraße ein Gebäude für das
Spital, welches aus dem früheren Klosterbezirk hierher verlegt
wurde.
Trotz seiner engen Verbindung mit den Grafen und späteren
Herzögen von
Württemberg, ist es Fürstpropst Albrecht
von Rechberg gelungen die Selbständigkeit der Fürstpropstei
zu wahren. Die Fürstpropstei konnte seine Position gegenüber
dem Schirmherrn, da es sich wirtschaftlich gefestigt hatte, sogar
verbessern.
In der Regierungszeit des Fürstpropstes Albrecht von
Rechberg veränderte sich das Aussehen der Stadt. Er verlieh
der Stadt in seiner Amtszeit eine neuen Identität als Chorherrenstift
mit Fürstpropst. Durch seine Bautätigkeit veränderte
er das Aussehen der Stadt Ellwangen.
Um die Beseitigung der
Missstände im geistlichen Bereich in Süddeutschland sowie
im Fürstentum Ellwangen bemühte er sich in seiner Regierungszeit
jedoch nicht. Albrecht von Rechberg lebte im Konkubinat und
hatte zwei Söhne. Er wurde nie zum Priester geweiht. Fürstpropst
Albrecht von Rechberg starb im Jahre 1502.
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