|
Ermenrich
von Ellwangen war Abt in Ellwangen um 850, Bischof von Passau zwischen
866 und 773/74
Ermenrich von Ellwangen wurde um 814 geboren. Er entstammte
einer schwäbischen Adelsfamilie. Ermenrich war ein Schüler
des Rabanus
Maurus im Kloster Fulda und
des Walahfried
Strabo auf der Insel Reichenau.
Er gehörte der Hofkapelle Ludwig
des Deutschen an. Im Kloster
St. Gallen verfasste er mehrere Heiligenviten, unter anderem
die Vita des hl. Sola der in Solnhofen lebte.
Ermenrich von Ellwangen leitete die Abtei Ellwangen (vielleicht
stell-vertretend für Grimald) um 850. In dieser Zeit schrieb
er die Vita
Hariolfi.
Die Vita
Hariolfi enthält die Gründungslegende Ellwangens.
Das Original dieses wichtigen Dokumentes ist heute nicht
mehr erhalten.
Das Lectionarium Latinum, in dem wichtige Ereignisse in
der Geschichte des Klosters festgehalten wurden, entstand im ersten
drittel des 12. Jahrhunderts. Darin ist die älteste erhaltene
Abschrift der Vita Hariolfi enthalten. Sie enthält nach Vergleich
mit anderen Schriften Ermenrichs, Originalformulierungen des
Autors. Eine grundlegende Überarbeitung der Vita Hariolfi
halten Fachleute deshalb für unwahrscheinlich.
In einem umfangreichen Brief an Grimald, der für einen
weiteren Leserkreis bestimmt war, breitete Ermenrich von Ellwangen
um 854 ungeordnet, aber zum Teil recht persönlich, Gelehrsamkeit
und griechische Kenntnisse aus und gab Proben für eine geplante,
aber nicht erhaltene Vita S. Galli.
Im Jahr 866 wurde Ermenrich Bischof von Passau. Er leitete
einen (ergebnislosen) Missionsversuch im heutigen Bulgarien.
Er beteiligte sich am Vorgehen der bairischen Bischöfe gegen
den Slawenapostel Method welche
zur Gefangennahme des Methodius im
Jahre 870 führte. Wahrscheinlich wurde Methodius in Ellwangen
einige Jahre gefangengehalten.
773 wurde Ermenrich deshalb von
Papst Johannes
VIII. suspendiert. Im Jahr 774 ist er gestorben. |
|
Gedenktafel an die Klosterhaft des heiligen Methodius
in Ellwangen |
|